Hofgeschichten – Ein turbulenter Anfang am Biohof Brandner!

Hallo! Das ist unser „Sven“. Auf den ersten Blick ist Svenni eines von vielen unserer Kälber und Kühe auf dem Hof. Aber Sven hat eine ganz besondere Geschichte, denn er hat in seinem jungen Kälber-Leben schon so einiges erlebt.

Mittlerweile hat sich Svenni gut in unsere Herde eingelebt, kann über saftige Wiesen toben, mit anderen Kälbern spielen und das Kälberleben in vollen Zügen genießen. Doch das war leider nicht immer so. Seine Geschichte begann auf einem anderen Hof, genauer gesagt, auf einem Milchviehbetrieb. Dort kam er als Kalb einer Milchkuh auf die Welt. Zur gleichen Zeit lag unsere Kuh Susi bereits in den Wehen. Ein auf und ab und hin und her, aber irgendwie passierte nichts. Als es langsam an der Zeit wurde und wir merkten, dass Susi Unterstützung brauchte, beschlossen wir zu Handeln und Susi bei der Geburt zu helfen. Doch leider kam unsere Hilfe zu spät und Susi brachte ein wunderschönes, aber totes Kalb zu Welt.

Eine Welt brach zusammen. Für uns und auch für Susi, die noch Stunden bei ihrem Kalb blieb um es wach zu schlecken. Nach diesem Schock und der schlaflosen Nacht beschlossen wir, uns nach einem Ersatzkalb für Susi umzusehen – deren Euter in der Zwischenzeit schon fast platzte. So sind wir auf Svenni gestoßen – klein, fleckig und vor allem mega tollpatischig kam er auf unserem Hof an. Doch Susi hatte in der Zwischenzeit so gar keine Lust mehr auf ein Kalb und schon gar nicht auf ein fremdes. So bekam er zur Begrüßung gleich mal einen ordentlichen Schups verpasst. Jeden Tag mussten wir bei Susi „Überzeugungsarbeit“ leisten – damit sie Svenni lieb gewinnt – aber so recht wollte es mit den beiden einfach nicht klappen.

Eines Tages kam uns die Idee Svenni mit dem allerleckersten Schleckerli zu überstreuen, das wir am Hof hatten. Gesagt getan. Der putzige Svenni wurde mit einer Mischung aus Gerstenschrot und Salz bestreut und schaute verdutzt seine Ziehmama an. Dass ließ sich Susi nicht zweimal Sagen und schleckte den lieben Svenni von Kopf bis Fuß sauber. Es war so herrlich. Svenni genoss jede Zuneigung und auch Susi stellte fest, dass Svenni wohl doch nicht so übel war und das Eis war endlich gebrochen. Die Freude war groß! Seit diesem Zeitpunkt sind beide unzertrennlich.

Svenni bedankt sich heute noch regelmäßig bei uns, wenn er seine Streicheleinheiten abholt. Mittlerweile ist Svenni zu einem großen, schönen Jungochsen herangewachsen. Kuscheln und Knuddeln oder unter der Strohdusche chillen, gehören wohl zu seinen Lieblingsaktivitäten am Hof.